Chronik

Alte Ansicht von Schottwien

1094 als "Clamme"bezeichnet, 1220 bereits als Schadwin (Scheide des Wiener Einflussgebietes) das erste Mal urkundlich erwähnt. In den folgenden Jahrhunderten war dieser Markt (Wappen seit 1459) ein strategisch bedeutender Befestigungspunkt, auch Mautstation und ein ganz wichtiger Bewirtungs- und Beherbergungsort vor dem beschwerlichen Weg über den Semmeringpass. Zuerst war es der Saumpfad über den gefährlichen Semmering ("Zerewalt"). 1728 ließ Kaiser Karl VI die erste Straße (Karolusstraße) bauen. 1839 - 1841 erfolgte der Bau der Serpentinenstraße, die heute noch als B 306 besteht. Alte Ansicht von SchottwienDass hier auch Vorspannpferde (früher Ochsen) bereitsgestellt wurden, ist selbstverständlich. Jeder, auch alle gekrönten Häupter waren auf die Dienste der Schottwiener angewiesen. Die "Prominenz" nächtigte im "Posthof" oder in den anderen Schildwirtshäusern "Schwarzer Adler" und "Goldene Krone". 1798 gab es z.B. insgesamt 15 Gasthäuser - man kann sich vorstellen, was sich da abgespielt hat. Das hatte aber mit der Eröffnung der Semmeringbahn 1854 ein rasches Ende. Die Dienste der Schottwiener wurden nicht mehr gebraucht und es kehrte Ruhe in den Ort ein.

Am 18. Oktober 1846 gab es einen Riesenbrand. Kirche, Pfarrhof und 23 Häuser fielen dem Feuer zum Opfer. Seit damals hat der Ort auch sein heutiges Aussehen, obwohl natürlich auf alten Grundmauern aufgebaut wurde.

Auch im 2. Weltkrieg war Schottwien heiß umkämpft und in den April- und Maitagen 1945 wurden im Gemeindegebiet 18 Häuser ganz oder teilweise zerstört.

Mitte des 20. Jahrhunderts nahm der Autoverkehr stark zu, sodass von 1986 bis 1989 der Bau der S6 von Gloggnitz bis Greis mit der 130 m hohen Brücke über Schottwien erfolgte. 2004 erfolgte der Anschluss an den neu fertiggestellten Tunnel durch den Semmering. Die Brücke ist eine technische Meisterleistung ersten Ranges. Sie ist die drittgrößte Spannbetonbrücke der Welt mit einer gesamten Länge von 631,5 m, einer freien Spannweite von 220 m und einer Höhe von 131 m.